Heimkinosystem 5.1_Netflix
Bild: Netflix

Die Ohren schauen mit: Erst mit dynamischem Kino-Raumklang wird Fernsehen zum kompletten Filmerlebnis. Ein Heimkinosystem 5.1 liefert Hollywood-Effekte zu Filmen und Serien in den eigenen vier Wänden. Mit einem Heimkinosystem 5.1 sehen und hören Sie Filme auch zuhause so, wie die Hollywood-Macher sie fürs Kino schufen. Hier erfahren Sie, wie 5.1 Heimkinosysteme funktionieren. Und wir zeigen, woher Sie den Filmton dafür bekommen.

Was ist ein Heimkinosystem 5.1 ?

Der Effekt ist aus dem Kino gut bekannt: Wenn in einem Actionfilm ein Flugzeug von vorn über die Köpfe der Zuschauer hinweg aus dem Bild fliegt, dann donnert der Fluglärm ebenfalls von vorn heran und klingt hinter dem Publikum aus. Dieser Surround-Sound ist eine wichtige Ergänzung zum Geschehen im Bild und kann teilweise eine eigene Geschichte erzählen. Mit einem Heimkinosystem 5.1 erleben Sie auch diesen Teil eines Films zuhause wie im Kino.

Das Zahlenkürzel 5.1 – sprich: Fünf Punkt Eins – beschreibt den in Kinofilmen sowie auf DVDs, BluRay-Discs und Streaming-Filmen am häufigsten eingesetzten Surround-Filmton. Der Ton kommt nicht wie bei Musik in Stereo aus zwei Lautsprechern. Hier besteht er aus drei Tonkanälen vorn (Link, Mitte, Rechts) und zwei Kanälen für Effekte aus dem Rückraum (Surround Links und Rechts). Zu 5.1-Kanalsound wird das Ganze durch einen zusätzlichen Basskanal (Punkt Eins) speziell für rumpelnde Basseffekte. So wird das Dröhnen von Flugzeugen, Aufstampfen von Dinos oder die Wucht einer Explosion noch stärker betont.

Welche Geräte sind für ein 5.1 Heimkinosystem notwendig?

Im Idealfall besteht ein Heimkinosystem 5.1 aus fünf Lautsprechern – drei vorn und zwei hinten im Raum. Dazu kommt eine Tieftonbox (Subwoofer). Zusätzlich sind ein oder mehrere Wiedergabegeräte für Filme mit 5.1-Kanalton notwendig. Woher Sie den Surround-Filmsound für Ihr 5.1 Heimkinosystem bekommen, erfahren Sie weiter unten.

Es gibt eine riesige Auswahl an Heimkinosystemen 5.1: Passend zu jeder Einrichtung, zu jedem TV-Gerät und für jede Raumgröße. Der Preis variiert zwischen wenigen Hundert und vielen Tausend Euro.

Die häufigsten Arten von 5.1 Heimkinosystemen

  • 5.1 Komplettanlage mit und ohne DVD-/BluRay-Player
  • 5.1 Soundbars und Soundbases
  • Heimkinosystem 5.1 mit AV-Receiver und Boxen
  • WLAN-Multiroomanlage mit 5.1-Erweiterung

Welche Rolle spielt die Raumgröße?

Grundsätzlich gilt: Je größer das Wohnzimmer oder der Heimkino-Raum, desto kräftiger sollte das Heimkinosystem 5.1 tönen. Kraft steht hier für das Klangvolumen der Boxen sowie die Verstärkerleistung der Elektronik. In modernen Wohnumgebungen hat sich folgende Kombination bewährt: fünf verhältnismäßig kleine und unauffällige Lautsprechern vorn und hinten im Raum (sogenannte Satellitenboxen) mit einem Subwoofer für die tiefen Töne.

Der Trick: Nur mittlere und hohe Frequenzen sind für die räumliche Ortung des Filmtons aus den fünf Kanälen entscheidend. Niedere Frequenzen nimmt das menschliche Ohr nicht aus einer bestimmten Richtung wahr. So kann man den Subwoofer frei und unsichtbar im Raum platzieren. Platz findet er zum Beispiel unter einem Regal oder hinter einer dünnen Gardine. Doch je größer der Wohnraum ist, desto größer und klangstärker sollten auch die Satellitenboxen sein. Nur so sorgen sie tatsächlich für echte Kinostimmung.

5.1 Komplettanlage mit und ohne DVD-/BluRay-Player

Bereits für wenige hundert Euro sind 5.1-Komplettanlagen aus Verstärker, Boxen und Subwoofer zu haben. Man kann sie direkt mit dem Fernseher, DVD-/Bluray-Player oder mit einer Streamingbox wie Apple TV oder Amazon Fire TV verbinden. Das elektronische Herz des Systems spielt in seinem 5.1-Audidecoder. Das ist eine Elektronik, die den Surroundton aus dem digitalen Datenstrom von der DVD, BluRay Disc oder aus einem Videostream entschlüsselt. Für etwas mehr Geld bekommen Sie das Ganze als 5.1 DVD-/BluRay-Anlage mit eingebautem Laufwerk für Filme von den optischen Discs.

Welche Alternativen gibt es?

Immer häufiger bildet eine Soundbar das Herzstück des Heimkinosystem 5.1. Diese vollintegrierten Soundanlagen vereinen die drei vorderen Kanäle Links, Center und Rechts in einem langen Gehäuse, das an einen überdimensionalen Schokoriegel erinnert – daher die kuriose Bezeichnung. Man legt sie platzsparend vors TV-Gerät auf das Rack oder hängt sie unter den Flat-TV an die Wand. Zur Soundbar gehört in der Regel ein Subwoofer.

Alternativ sind so genannte Soundbases zu haben. Sie sind ähnlich breit, dabei aber so tief und stabil, dass man den Fernseher darauf stellen kann. Durch das größere Volumen haben sie in der Regel den Subwoofer für tiefe Frequenzen integriert. Die Soundbars und Soundbases erfreuten sich in den letzten Jahren wachsender Beliebtheit. Denn die immer schlankeren LCD- und OLED-Fernseher unserer Tage geben mangels (Klang-)Volumen einen ebenso flachen wie schwachbrüstigen Klang von sich. Viele Modelle spielen auch Kinosound ab und werden dafür über zusätzliche Rücklausprecher auf Wunsch zum Heimkinosystem 5.1.

Heimkinosystem 5.1_Yamaha hängend
Yamaha YAS-109: Hier kann man Flat-TV und Soundbar platzsparend an der Wand anbringen. Sie ist mit DTS® Virtual:X™ 3D-Surround-Sound ausgestattet. Bild: Yamaha

5.1 Soundbars und Soundbases

Manche Soundbars versprechen 5.1 Surroundklang ohne zusätzliche Rücklautsprecher. Sie nutzen dafür verschiedene Tricks wie etwa Schall, der über Reflexionen an Wänden und Decke hinter das Publikum projiziert wird. Vor allem Yamaha ist für solche Soundbars mit Soundprojektionstechnik bekannt.

Weiter verbreitet sind Soundbars mit virtuellen 5.1- oder 7.1-Klangprogrammen. Techniken wie etwa DTS Virtual:X oder Dolby Surround Virtualizer nutzen psychoakustische Tricks. So tönen Klanganteile scheinbar stark seitlich, von oben oder aus dem Rückraum. Andere Soundbars arbeiten mit seitlich und nach oben ausgerichteten Lautsprechern. So verlagert sich das Klangbild nach hinten. Die Wirkung solcher virtueller 5.1 Heimkinosysteme kann unter optimalen Raumbedingungen gut sein. Übereinstimmend berichten Tester indes, dass kein virtuelles Klangsystem echte 5.1 Lautsprecher zu hundert Prozent ersetzen kann.

Heimkinosystem 5.1 mit AV-Receiver

Sie können Ihr Heimkinosystem 5.1 alternativ modular aus einzelnen HiFi-Komponenten aufbauen. Das Herzstück ist dann in der Regel ein AV-Receiver. AV steht für Audio und Video: Das Gerät nimmt den Ton sowie Videosignale von vielen Audio- und Videoquellen entgegen. Anschließend entschlüsselt es die verschiedenen Tonformate, verstärkt deren Tonkanäle und gibt sie an die angeschlossenen Lautsprecherboxen weiter. Dazu werden auch die digitalen Videosignale des jeweils aktiven Zuspielers an den angeschlossenen Fernseher oder Videoprojektor weitergeleitet. Der AV-Receiver bildet so die Steuerzentrale eines Heimkinosystem 5.1. Nebenbei dient er als Musikverstärker, Radioempfänger und – immer häufiger – als Empfänger für Musik-Streams oder Webradio aus dem Internet.

AV-Receiver können damit in der Regel deutlich mehr als normale 5.1 Heimkinosysteme. Hochwertige Modelle unterstützen etwa auch 7.1-Kanalton mit vier statt zwei rückwärtigen Kanälen sowie High-End-Kinotonformate wie Dolby Atmos. Das ist der letzte Schrei unter den Kinosounds mit über einem Duzend Audiokanälen, etwa in der Kanal-Formel 7.1.6: Sieben Kanäle rings ums Publikum plus Tieftonkanal und bis zu sechs zusätzliche Tonspuren für räumliche Filmton-Effekte von oben. Wenn Sie es derart auf die Spitze treiben wollen, können Sie problemlos ein Zimmer ausschließlich mit Lautsprecherboxen möblieren. Sofern der Geldbeutel dies erlaubt – und der Rest der Familie dies mitmacht.

Was kostet eine gute Heimkinoanlage?

Egal ob 5.1 oder 7.4.2 Heimkinosystem: Wenn Sie einen AV-Receiver zur Steuerzentrale Ihres Heimkinos machen, dann können Sie die Lautsprecher dazu frei nach ihrem optischen und akustischen Gusto auswählen. Das Budget spielt natürlich eine entscheidende Rolle. Mit AV-Receiver, 5.1 oder noch mehr Lautsprechern sowie den zugehörigen Zuspielern kommt schnell ein kleiner bis mittlerer vierstelliger Betrag für das komplette Heimkinosystem 5.1 zusammen. Dann haben Sie aber eine universell einsetzbare Audio- und Heimkino-Anlage, mit der Sie von Klassik über Hardrock bis zu Blockbuster-Soundkulissen in Partylautstärke alle Anwendungen abdecken.

Tipp: Die Lautsprecher sollten nach Möglichkeit alle aus der gleichen Modellserie eines Herstellers kommen. Dies bietet die besten Voraussetzungen für einen ringsum ähnlichen Klangcharakter und damit einen optimalen Sound. Elektronik-Händler schnüren öfters auch Pakete aus AV-Receivern und passenden Boxensets zu einem fertigen 7.1 oder 5.1 Heimkinosystem – mit Rabatten zu den Einzelpreisen.

Drahtloser 5.1-Heimkinosound aus der WLAN-Multiroomanlage

Das größte Hindernis für ein Heimkinosystem 5.1 ist für viele Filmfreunde der große Aufwand, Lautsprecherkabel von der Audio-/Video-Anlage vorn zu den Boxen quer durch den Raum nach hinten zu verlegen. Dafür gibt es ebenfalls Lösungen von Herstellern wie Sonos, Heos by Denon oder Yamaha Musicast. So können WLAN-Multiroomverstäker oder -Soundbars nicht nur Musik digital von Raum zu Raum per Datenfunk übertragen. Sie schicken auf Wunsch auch die Rückwärtigen Audiokanäle von den WLAN-Komponenten vorn am TV-Gerät zu speziellen Streaming-Lautsprechern hinten im Raum.

Dabei können vorn im Raum sowohl spezielle WLAN-Soundbars, AV-Receiver oder Verstärker aus dem jeweiligen System stehen. HiFi-Hersteller wie Denon und Yamaha etwa statten mittlerweile die Mehrheit der AV-Receiver wie auch mehrere Soundbar-Modelle mit der jeweiligen Multiroom-Streamingfunktion Heos bzw. Musicast aus. Damit kann jeder Heos-fähige WLAN-Lautsprecher drahtlos als Surroundbox im Rückraum angebunden werden. Analog gilt dies ebenso für die Soundbars Beam und Arc sowie den Multiroom-Verstärker Amp von Sonos. Als Surroundboxen kommen dann etwa die kompakten Streaminglautsprecher Sonos One beziehungsweise Denon Home 150 im jeweiligen System infrage.

Auch 5.1 Heimkinosysteme wie etwa AV-Receiver oder Soundbars von Yamaha mit der hauseigenen Musicast-Funktion können passende WLAN-Lautsprecher per Funk im Rückraum einbinden. In all diesen Fällen ist hinter dem Publikum nur noch eine Steckdose notwendig, um das drahtlose Heimkinosystem 5.1 einzurichten. Mit akkubetriebenen Streamingboxen wie dem Sonos Move lassen sich die Effektkanäle sogar ohne Netzanschluss betreiben – zumindest für ein paar Stunden.

Heimkinosystem 5.1_Sonos_Arc_White_with_Sub
Die smarte Premium-Soundbar Sonos Arc vom Hersteller Sonos gibt es in schwarz und in weiß. Bild: Sonos

Wie stellt man ein Heimkinosystem 5.1 optimal auf?

Von Stereoanlagen ist bekannt, dass die beiden Lautsprecher Links und Rechts symmetrisch vor dem am häufigsten genutzten Hörplatz stehen sollten. So bildet der Zuhörer die Spitze eines gleichschenkligen Dreiecks mit den beiden Stereolautsprechern. Daraus lässt sich die optimale Platzierung des Heimkinosystem 5.1 ableiten. Die beiden Frontlautsprecher sind zuständig für Filmmusik und die vordere Raumkulisse. Sie sollten ebenfalls symmetrisch links und rechts vom TV-Gerät aufgestellt werden.

Der Centerlautsprecher kommt in die Mitte. Der Centerkanal spielt vor allem Dialoge im Zentrum des Geschehens ab und sorgt bei seitlich sitzenden Zuschauern für deren stabile Ortung. Deshalb steht oder hängt der zugehörige Lautsprecher tatsächlich am Besten unter oder über dem Bildschirm. In einem Heimkino mit Projektor und Leinwand kommen in der Regel schalldurchlässige Leinwände zum Einsatz, hinter denen die Center-Box angebracht wird. Dann passen Bild und Ton perfekt zusammen.

Die Aufstellung der Boxen will exakt geplant sein

Die hinteren Lautsprecher nennt man auch Effektboxen. Sie geben weniger die eigentliche Handlung wieder als räumliche Anteile wie Echos, die Raumatmosphäre oder den akustischen Effekt. Zum Beispiel wenn sich ein Fahrzeug aus dem Bild zur Seite oder nach hinten entfernt. Im Kino werden die zwei, vier oder noch mehr Effektkanäle über eine größere Zahl an Lautsprechern wiedergegeben. Sie verteilen sich über die Seitenwände und die Rückwand des Kinoraums.

Im Heimkinosystem 5.1 oder Varianten mit mehr Kanälen kommt stattdessen pro Kanal in der Regel nur ein Lautsprecher zum Einsatz. Die zwei oder vier hinteren Boxen sollten ebenfalls symmetrisch links und rechts im Rückraum aufgestellt werden. Für einen möglichst diffusen Raumeindruck sollten sie nicht direkt in Richtung zum Publikum, sondern eher indirekt tönen – etwa von weiter oben, seitlich hinter den Sitzplätzen. Sorgen Sie auf jeden Fall für einen kleinen Abstand von den Effektboxen im Rückraum zu den Zuschauern.

Eignet sich ein Heimkinosystem 5.1 für kleine Räume?

Steht die Couch an der Rückwand des Raumes und ist dahinter kein Platz für die Aufstellung der Boxen? Dann hilft ein Trick. Sie können die hinteren Boxen links und rechts neben dem Publikum auf den Rücken legen oder nach außen in Richtung Seitenwände ausrichten. Dann strahlen sie ihren Schall Richtung Decke oder Wand ab und erzeugen so eine Art räumliche Klangwolke. Dabei können Sie ruhig experimentieren, um die für Ihre Raumverhältnisse optimale Aufstellung zu finden. Immerhin geht es um echtes Kino-Feeling.

Wie richte ich den Ton meines Heimkinosystem 5.1 richtig ein?

Zur Einrichtung des Heimkinosystem 5.1 gehört ein Abgleich der Lautstärken und Abstände der einzelnen Kanäle. Damit die Anlage optimal spielt, sollten im Bereich des Publikums alle Kanäle ungefähr gleich laut klingen. So drängen sich rückwärtige Effekte nicht zu sehr in den Vordergrund und machen damit Dialoge unverständlich – oder umgekehrt. Dafür haben 5.1 Heimkinosysteme in der Regel ein Einmess-Programm, teils unterstützt durch ein Bildschirmmenü auf dem Fernseher.

Das Programm schickt ein Test-Rauschen nacheinander über alle Kanäle. Mit dessen Hilfe können Sie die Kanäle nach Gehör oder mithilfe eines Pegelmessgeräts auf die gleiche Lautstärke einstellen. In einem weiteren Schritt stellen Sie ein, wie weit die einzelnen Lautsprecher vom zentralen Hörplatz entfernt sind. Damit wird der Raumeindruck optimiert: Für einen harmonischen Kinosound müssen die Klanganteile aller Boxen zum selben Zeitpunkt beim Publikum ankommen. Die Anlage kann dafür die Übertragung des Schalls von näher stehenden Lautsprechern gegenüber weiter entfernt aufgestellten Boxen minimal verzögern.

Hochwertige AV-Receiver und Komplettanlagen richten die Kanalpegel und Lautsprecher-Abstände vollautomatisch ein. Ein Messmikrofon wird dafür am Hörplatz aufgestellt und mit der Anlage verbunden. Daraufhin wandern verschiedene Test-Töne automatisch über die Lautsprecher. Währenddessen misst die Anlage über die Messungen des Mikrofons die Schall-Laufzeiten und -Pegel und gleicht die einzelnen Kanäle zueinander ab.

Wo gibt’s Filmsound für das Heimkinosystem 5.1?

5.1-Kanalton ist heute in der Mehrheit der digitalen Medien zu haben. Seit der Einführung der Film-DVD Ende der 1990er Jahre hat sich das Tonformat Dolby Digital als Quasi-Standard für den Mehrkanal-Kinoton zu Hause etabliert. Dazu kam im Kino wie auch im Heimkino das Konkurrenzformat DTS in 5.1-Kanalton sowie in neueren Versionen auch mit 7.1 Kanälen. Alle Heimkino-Systeme beherrschen Dolby Digital sowie DTS. Auf DVDs und ihren hochauflösenden Nachfolgern, den BluRay-Discs und den noch schärferen 4K BluRay-Discs ist somit fast immer 5.1-Kanalton in mindestens einer der beiden Varianten gespeichert.

Viele Filme bieten vor allem auf BluRay Disc noch bessere Tonformate mit mehr Tonkanälen: Etwa Dolby True HD, DTS ES Master Audio 7.1 und weitere Tonformate mit noch mehr Kanälen. Die gute Nachricht: Jedes Heimkinosystem 5.1 kann all diese Surround-Varianten verarbeiten, da sie mit den bekannten 5.1 Tonformaten kompatibel sind.

Wo bekomme ich den richtigen Sound fürs TV-Programm?

Auch das Fernsehen überträgt 5.1-Kinoton in Spielfilmen und vielen US-amerikanischen Serien über alle digitalen Empfangswege wie Satellit, Kabel oder Antenne. Hier muss man im Zweifelsfall die zugehörige Tonspur über die Taste Audio oder Tonformat auf der TV-Fernbedienung von Stereo- auf 5.1-Ton umschalten. So genießt man den Kinoton auf dem 5.1 Heimkinosystem. Um ihn zu hören, benötigt das Heimkinosystem 5.1 eine digitale Verbindung mit dem Fernseher oder der TV-Empfangsbox. Dazu dient wahlweise der optische Digitalanschluss (Fachbegriff: SPDIF), der digitale Cinch-Ausgang oder eine HDMI-Verbindung, die Bild und Ton digital zwischen den Geräten überträgt.

Schaut man einen TV-Film später in der Mediathek des Senders an, dann gibt es ihn nur mit Stereoton. Den spielt das Heimkinosystem 5.1 auch ab, allerdings nicht mit der optimalen Raumwirkung.

Wie sieht es bei Streamingdiensten aus?

Immer mehr Menschen sehen Filme eher über Streamingdienste statt sie auf Silberscheiben im Schrank zu horten. Dazu gehören Netflix, Amazon Prime Video oder Apple TV+. Hier gibt‘s ebenfalls den kinotypischen 5.1-Kanalton. Teils müssen Sie hier die richtige Tonspur auswählen. Das funktioniert über das Audio-Menü: ähnlich wie bei der Auswahl zwischen der deutschen und der englischen Sprachfassung. Die Verbindung zum 5.1-Heimkinosystem erfolgt ebenfalls per Digitalkabel (optisch SPDIF, Digital Cinch oder HDMI).

In Streamingboxen und TV-Geräten lässt sich im Einstellungsmenü festlegen, wie sie den Ton zum Bild über ihre Digitalausgänge ausgeben: Entweder als Stereosignal für normale HiFi-Geräte oder als Bitstream, d.h. die digitalen Rohdaten, etwa für Dolby Digital 5.1-Kanalton. Diese Einstellung ist für den Betrieb Ihres Heimkinosystem 5.1 korrekt.

Wie bekomme ich den richtigen Sound – Schritt für Schritt?

Beachten Sie die folgenden Punkte, um immer den optimalen Filmton für Ihr Heimkinosystem 5.1 zu bekommen:

  • Heimkinosystem am besten per HDMI-Kabel, ansonsten über den optischen oder elektrischen Digitalanschluss verbinden
  • Audioausgabe am Wiedergabegerät oder Fernseher auf Bitstream einstellen
  • Tonspur mit 5.1-Kanalton am TV, BluRay-Player oder im Streamingdienst auswählen
  • Am 5.1 Heimkinosystem die Betriebsart Surround oder 5.1 wählen

Welches sind die besten Filme für ein 5.1 Heimkinosystem?

Es gibt viele Filme mit mehr oder weniger heftigem Surroundsound. Französisches Autorenkino etwa bietet in der Regel keinen megagenialen Raumklang. Anders sieht es bei Actiontiteln mit wilden Verfolgungsjagden und Explosionen wie etwa die James-Bond-Filme oder die Jason-Bourne-Serie aus. Sie gewinnen dank zahlreicher Knalleffekte besonders stark von der Wiedergabe über ein Heimkinosystem 5.1. Epische Film-Sagas wie die Herr der Ringe– oder Hobbit-Trilogien bieten ebenso großartigen Surround-Sound. Neben den Actionszenen wird auch die feine Raumatmosphäre in Höhlen, Schluchten oder an Abgründen wirkungsvoll akustisch untermalt.

Absolute Surround-Klassiker sind die Filme der Star-Wars-Saga, die in den 1980er Jahren den Surroundsound ins Kino brachten. Der Star-Wars-Erschaffer George Lucas war einer der ersten Filmemacher, der die Wirkung des Filmtons zur akustischen Untermalung der Handlung auf der Leinwand nutzte. Zusammen mit seinem damaligen Cheftontechniker Tomlinson Holman gilt er als der Vater des Kino-Surroundsounds. Holman experimentierte lange mit der optimalen Abmischung und Wiedergabetechnik für Musik-Soundtracks, Dialoge und Effekte, damit Filmton im großen Kino realistisch klingt.

Mit seinen Tomlinson Holman eXperiments stand der Tontechniker als Namenspate für das Kino-Qualitätssiegel THX ein. Das kennt jeder Cineast aus den abgrundtief wummernden Soundlogos mit den drei animierten Buchstaben, mit denen Filme in zertifizierten Kinos starten. Entsprechend eindrucksvoll klingen die alten wie die neueren Star-Wars-Episoden auf einem guten Heimkinosystem 5.1.

Heimkinosysteme 5.1_Sonos_Arc_With_Sub_and_Rears
Die Soundbar Sonos Arc befindet sich hier direkt unter dem Flatscreen und sorgt für ein besonderes Klangerlebnis beim Fernsehen. Bild: Sonos
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