So einfach können Sie Ihr Smarthome nachrüsten: Vernetzen Sie Lichtschalter, Rollladenmotoren und andere Komponenten nach und nach – dezentral. Funkschalter oder Nachrüst-Module verbinden dann die klassischen Lichtschalter zu einem professionellen Smarthome – ohne große Eingriffe in die Elektroinstallation.

Unzählige Produkte stehen zur Auswahl, die jedes Haus und jedes Zimmer vernetzen, fernsteuern und automatisieren. Ein ganzer Berufszweig beschäftigt sich mit der Planung und Umsetzung anspruchsvoller Smarthome Systeme: Die Systemintegratoren. Zurecht, denn ein durchdachtes Smarthome braucht mehr als ein paar Sensoren, Funkschalter und -Dimmer. Im Neubau oder beim Smarthome nachrüsten kostet die Technik schnell fünfstellige Summen – zusätzlich zur normalen Elektroinstallation.

Smarthome: Ja, aber einfacher

Selbst beim Smarthome nachrüsten kann ein Großteil des Budgets für die Planung, Programmierung und die abschließende Optimierung der Anlage drauf gehen. Zudem winken viele Elektriker angesichts einer KNX-Businstallation oder komplexer Smarthome Funksysteme ab. Bauherren und Renovierer wollen die Vorzüge der vernetzten Elektroinstallation gern nutzen. Darauf kommt es ihnen im Neubau und beim Smarthome nachrüsten meist an:

  1. Professionelle Elektroinstallation im Lieblings-Schalterdesign
  2. Kein DiY-System mit Zwischensteckern
  3. Geringe Mehrkosten zur klassischen Elektroinstallation
  4. Einfach verständliche Technik
  5. Selbst zu erweitern und zu programmieren

Ein Smarthome System, das mitwächst

In letzter Zeit bringen die großen Hersteller aus der Elektro-Branche passende Produkte auf den Markt. Das Ziel: Vernetzte Technik soll automatisch mit der Elektroinstallation ins Haus einziehen. Und sie soll sich auch beim Smarthome nachrüsten ohne große Eingriffe integrieren lassen.

Die Methode: Statt klassischer Schaltstellen baut man vernetzte Dimmer, Funkschalter und Rollladentaster ein. Moderne Schalter haben in der Regel ab Werk eine Schalt- oder Dimm-Elektronik eingebaut, auf die der eigentliche Schalteraufsatz aufgesteckt wird. Ein Schalteraufsatz mit integrierter Funktechnik ergänzt den Rollladen- oder Lichtschalter dann zum Funkschalter.

Einer der neuesten Vertreter dieser schlauen Funkschalter ist „Wiser“ von Schneider Electric. Der internationale Elektrokonzern und seine deutsche Marke Merten setzen in allen Licht- und Rollladenschaltern auf das Wiser-Prinzip: Die Schaltereinsätze sind konventionell ausgeführt, spezielle Funk-Steuerungsaufsätze machen sie zum Funkschalter mit der Möglichkeit, sie zu einem Smarthomesystem zusammen zu fassen.

Äußerlich unterscheiden sich die Wiser-Taster nicht von herkömmlichen Wandschaltern (Foto: Schneider Electric).
Äußerlich unterscheiden sich die Wiser-Taster nicht von herkömmlichen Wandschaltern (Foto: Schneider Electric).

Klassische Elektroinstallation, schlaue Funktaster

Die Installation der Wiser-Schalter und -Dimmer funktioniert wie eh und je: Kabel anklemmen, in die Unterputz-Dose stecken, Aufsatz, Blende und Schalterdeckel drauf – fertig. Die Funktion ist ebenfalls zunächst wie gewohnt: Der Taster an der Wand steuert die Funktion des Einsatzes dahinter – also das Licht, den Rollladen oder eine motorisch betriebene Jalousie.

Man kann die Funktionen per Bluetooth-Anbindung in den Funkschaltern erweitern und kombinieren. Ein Tastendruck löst dann mehrere Schaltfunktionen an anderen vernetzten Geräten aus. Alle auf diese Weise vernetzten Schalter sind auch aus der zugehörigen Wiser-App auf dem Smartphone erreichbar und fernsteuerbar. Die normalen Schalter werden so flexibel und fit für den Einsatz in einer Smarthome-Steuerung – von Anfang an oder später.

Schneider Electric bietet die Wiser-Technik seit dem Modelljahr 2018 als Basisausstattung in der der Elektroinstallation an. Die vernetzbaren Funkschalter Module sind seitdem zum gleichen Preis zu haben wie ihre konventionelle Pendants.

Mehr Funktionen mit dem Smarthome Server

Als Schritt ins echte Smarthome bietet der Hersteller eine neue Smarthome-Funkzentrale an. Der Wiser Hometouch von Schneider electric erfasst alle vernetzten Schalter und Taster im Haus. Er kann diese zentral konfigurieren und ansteuern. Das kompakte Wanddisplay dient als Steuerzentrale innerhalb des Hauses, als Gateway ins Internet und zu anderen vernetzten Geräten.  Wiser Hometouch unterstützt  beispielsweise die Sprachsteuerung über Amazon Alexa oder Google Home mit. Eine Schnittstelle zu Siri und Apple Homekit soll folgen.

Sobald der Wiser Hometouch mit den Schaltern verbunden ist, funken die einzelnen Funk-Taster nicht mehr individuell per Bluetooth. Sie stellen ihre interne Vernetzung auf den Zigbee Funkstandard um und bilden dann ein engmaschiges Smarthome Funknetz, in dem jede Komponente zugleich Empfänger ist und Sender. So wächst die Funkreichweite des Systems mit jeder zusätzlichen Komponente.

 Wiser Hometouch
Zusätzlich zur Licht-, Rollo- und Heizungssteuerung bietet Wiser Hometouch auch recht umfangreiche Funktionen für das Energiemanagement und -monitoring (Foto: Schneider Electric).

Das Smarthome funkt hinterm Lichtschalter

Die Vernetzung einzelner Schaltstellen zu einem großen Smarthome ist nicht die Erfindung von Wiser und Schneider Electric. Produkte nach diesem Prinzip gibt es auch von dem einen oder anderen Mitbewerber – mit jeweils unterschiedlichen Techniken und Anwendungsschwerpunkten. 2018 hat etwa auch die Firma Frogblue ihr gleichnamiges System vorgestellt. Es setzt vor allem auf Funk-Chips, die hinter herkömmlichen Schaltern oder Tastern in der Wand verbaut sind. Dazu komme wenige sichtbare Elemente wie etwa eine Türsprechanlage oder ein Raumtheromstat. 

Bei Smarthome Funksystemen mit Z-Wave-Komponenten wie etwa dem Fibaro Home Center 2 oder Schwaiger Home4You sind vernetzte Schaltereinsätze und Funkchips hinter normalen Lichtschaltern schon seit längerer Zeit üblich. Neu ist die Methode, per Funkschalter beziehungsweise per Funk erweiterbare Schaltereinsätze für die normale Elektroinstallation in jedem Gebäude zu verwenden. Damit können Nutzer nach und nach die flexible Zuordnung von Schaltern und den jeweils gesteuerten Geräten für sich entdecken.

So eigenen sich die neuen Systeme sowohl für Neubauten mit einer klassischen Elektroinstallation als auch zum Smarthome Nachrüsten. Schneider Electric bietet seine Wiser Funk-Komponenten sogar in drei unterschiedlichen Varianten für die verschiedenen Einsatzgebiete an:

  • komplette Funkschalter Einsätze mit Schalter und Funk-Aufsatz
  • reine Funktaster zum Aufkleben
  • Funkchips in der Installationsdose, hinter vorhandenen Schaltern

Die Funkchips können gerade auch alte Elektroinstallationen ins Smarthome Zeitalter befördern. Unterm Strich gelingt so eine modulare Ausrüstung mit intelligenter Haustechnik: Dort, wo die Elektrik erneuert wird, kommen neue Funkschalter zum Einsatz. Die übrigen Zimmer machen Sie Schritt für Schritt mit Nachrüst-Chips schlau.

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