Wiser Home Touch
Foto © Schneider Electric

Schneider Electric bringt mit Wiser Home Touch ein Funksystem, das sich nach und nach in die bestehende Elektroinstallation einbauen und ergänzen lässt – bis hin zur Integration in Apple Homekit, Amazon Alexa und Google Home. 

Im Hause Schneider Electric spricht man nicht mehr vom Smarthome. Bei dem internationalen Konzern werden Gebäude mittlerweile immer klüger und weiser. Deshalb nennt der Hersteller seine Smarthome-Produkte für Privatanwender seit einiger Zeit „Wiser“. Das neue System „Wiser Home Touch“ soll den Einstieg in die vernetzte Steuerung besonders einfach machen – vor allem in der Nachrüstung.  

Wiser Home Touch basiert einerseits auf Funkmodulen, die sich in die bestehende Elektroinstallation integrieren lassen und diese auch ohne eine separate Smarthome-Zentrale flexibel programmierbar machen. Andererseits steht der Name „Home Touch“ für die Funkzentrale des Systems: Der Home Touch ist ein kompaktes, universelles Display, das sich irgendwo im Haus aufstellen oder an die Wand kleben lässt und das die zugehörigen Wiser-Module an allen elektrischen Verbrauchern vernetzt. Die zugehörige Steuerungslogik ist besonders einfach gehalten, erlaubt aber auch die Programmierung von Szenen und Automatisierungen.

Funkmodule für jeden Nachrüst-Einsatz

Im technischen Kern vernetzen die einzelnen Funkmodule des Wiser Home Touch-Systems aber einfach klassische Verbraucher über lauter einzelne Funk-Module. Diese Komponenten gibt es in drei Varianten:

  • Komplette Taster mit Mechanik, Tast- und Schalt-Logik, die komplette Wandschalter ersetzen, aber auch Schaltbefehle per Funk empfangen können.
  • Reine Funk-Taster, die mit einer Batterie betrieben und irgendwo an die Wand geklebt werden
  • Taster-, Schalt- oder Tast-und-Schalt-Pillen, die man wie oben beschrieben in die bestehende Installation integriert.
Wiser Home Touch besteht wahlweise aus Tastern mit integrierter Funk-Aktorik, aus reinen Funktastern oder aus Funk-Schaltmodule, die man hinter konventionelle Schalter oder aber in Verteilerdosen installiert. Foto: Das intelligente Haus.

Das System soll ab Sommer auf den Markt kommen und dann neben den typischen Funktionen der Hauselektrik – Licht und Beschattung – auch Funk-Stellmotoren für die Heizungssteuerung sowie ein System fürs Energiemanagement mitbringen. Letzteres funktioniert mithilfe kontaktloser Leistungsmesser, die im Sicherungskasten angebracht werden und die Verbräuche der einzelnen Stromkreise von dort aus zur Zentrale funken.

DER FUNKBUS

So funktionieren Systeme wie Wiser Home Touch am Beispiel eines einfachen Lichtschalters: Zwischen den mechanischen Schalter und die Glühbirne wird ein kleiner Baustein mit elektrischen Anschlüssen montiert. Zwei Kontakte erfassen die Zustände des Schalters oder Tasters. Zwei weitere Anschlüsse werden mit dem Stromkreis verbunden, den der Schalter bisher fest verbunden hat. Der Lichtschalter funktioniert damit weiter so wie bisher, hat aber zwei zusätzliche Funktionen:

  1. Die Taster- oder Schalterbefehle lassen sich über die Funk-Pille an andere Komponenten dieser Art übertragen, so dass der betreffende Taster mehrere Stromkreise bedienen kann.
  2. Der eigentliche Licht-Stromkreis lässt sich ebenfalls auch von anderen Funk-Pillen des selben System ansprechen – oder von separaten Funk-Tastern. 

Die freie Zuordnung von Aktionen (Schalter/Taster oder auch der Zustand eines Sensors) von den zugehörigen Reaktionen (Licht an/aus) ist gewissermaßen die Kernfunktion jeder Smarthome-fähigen Elektroinstallation.

Energie-Sensoren für Wiser Home Touch. Foto: Das intelligente Haus
Energie-Sensoren für Wiser Home Touch. Foto: Das intelligente Haus

A propos Funk: Wiser Home Touch arbeitet mit zwei Funkstandards. Sind einzelne Schalter und Funk-Empfänger direkt miteinander verbunden, dann erfolgt die Übertragung im Standard Bluetooth Low Energy (BLE oder Bluetooth 4.0). Auf diese Weise lassen sich einzelne Funktionen auch direkt vom Smartphone aus über die zugehörige Wiser-App kontrollieren. Sobald der Datenverkehr übergreifend vernetzt über die Zentrale Wiser Hometouch läuft, schaltet das System als Ganzes um auf den Smarthome-Funkstandard Zigbee. Vorteil: Dank der Messe-Technik des Zigbee-Funkstandards, bei dem jede Komponente die Funkreichweite des Systems erweitern kann, gibt es auch in größeren Häusern keine Reichweitenprobleme.

Die Wiser Home Touch Zentrale stellt auch die Verbindung aus dem System ins Heimnetzwerk und zur zugehörigen App her. Die überzeugt auf den ersten Blick mit einer besonders simpel gehaltenen Oberfläche, in der jeder Nutzer selbst Szenen anlegen und Parameter einstellen kann. Die Steuerungslogik basiert auf den drei simplen Zuständen „Anwesend“, „Abwesend“ und „Schlafen“, für die sich jeweils alle Zustände im Haus vorwählen lassen. Steuerungen in der App wie auch auf dem Touchscreen sind ebenfalls sehr simpel gehalten (siehe Galerie unten).

Vernetzt mit Amazon, Apple und Google

Spricht mit allen Vernetzten Systemen: Die Wiser Home Touch Zentrale. Foto: Das intelligente Haus.
Spricht mit allen Vernetzten Systemen: Die Wiser Home Touch Zentrale. Foto: Das intelligente Haus.

Die Zentrale von Wiser Home Touch verspricht eine umfassende Integration ins vernetzte Heim – auch indem sie mit Amazon Alexa, Apple Homekit und Google Home alle drei großen Sprach- und Heimsteuerungsplattformen unterstützt. Die können ja wiederum viele weitere Funktionen im vernetzten Haus wie etwa die Musikwiedergabe oder vernetzte Haushaltsgeräte zusammenführen. Außerdem hat Schneider Electric bereits vor dem Smarthome-System eine vernetzte Türsprechanlage namens Wiser Door auf den Markt gebracht, die sich ebenfalls mit dem System verbinden lassen soll.

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